Die große Reise in das große Land der Dichter, Schachspieler und Brennereien steht kurz bevor... mit einer Mischung aus Freude, Spannung, Aufregung und Neugierde werde ich nun ein Jahr, in der nördlichsten Millionen Stadt der Welt, St. Petersburg verbringen. Ich hoffe Euch an dieser Stelle regelmäßig etwas erzählen zu können ;) Möge das Abenteuer beginnen...

Montag, Oktober 23, 2006


Zwei ereignisreiche Tage


Samstag:

Aufgrund unserer Vorlesung am Samstagmorgen, haben wir auf einen Ausflug in das Nachtleben verzichtet, aber das hatte ich schon geschrieben.
Es war gut, dass wir nicht Nacht nicht zum Tage gemacht haben. Denn unsere liebe Professorin für Internationales Marketing, eine Dame im Alter von ca.65 Jahren, beschloss kurzer Hand das doppelte an Vorlesungen zu lesen. Eine Sauerei, wenn man schon einen vollen Tagesplan hat. Wobei an dieser Stelle zu erwähnen ist, dass Sie die letzten 2 Wochen ausgefallen ist – ohne „Ankündigung“! Also sind wir die letzten zwei Samstage MORGENS umsonst aufgestanden und zur Uni gefahren.

Uni überstanden und schon ging es mit unserem Programm:

„Rüste dich für den Winter!“

Radek hatte sich die Woche zuvor schon eine Winterjacke besorgt, nun galt es für mich eine zu finden. Denn leider sind meine Winterjacken aus Deutschland, während des „nie endenden Umzug“ im Nirgendwo verschwunden. Radek brauchte noch Pullis….

Für dieses Abenteuer sind wir in den Norden der Stadt gefahren, denn dort hab es ein typisch russisches „Kaufhaus“ und eine „Mall“ nach amerikanischem Vorbild.
Ein russisches Kaufhaus besteht aus einem riesen Gebäude mit gaaaanz vielen kleinen Geschäften für Klamotten. Eine Auswahl – zum umfallen.


Dann ging es weiter zu der schon erwähnten Mall – mit gratis Bussen;)
Von Außen wie von Innen ein prächtiges, nach westlichem Vorbild, errichtetes Gebäude. Die Preise größten teils günstiger als bei uns, aber auch hier gab es natürlich Geschäfte für die „neureichen Russen“. Wie auf dem Bild zu sehen, sehr schön ausgestattet, mit Palmen, kleinen Flüssen, Marmor und vielen Kleinen Cafes und Bars.

Hier noch eine kleine Anzahl an Bildern:









Nach knapp 8 Stunden von einem Geschäft ins andere, eine Jacke nach der anderen anziehen, konnte sich der Radek mit einigen Klamotten eindecken und auch ich fand meine Jacke für den russischen Winter.




Sonntag:

Auch am Sonntag ging es ( ein wenig widerwillig ) für ausm Bett.
Denn Radek, Mattias und ich waren mit einigen Zivis zu Tonaufzeichnung für einen russischen Kriegsfilm geladen.
Nach einigen wenigen Ausflügen in die deutsche Filmbranche ;), ist die Branche für mich nichts neues mehr (hahaha). Jedoch sollte es sich dieses Mal um einen Kinofilm handeln, den wir mit unseren Stimmen stärken durften.

Kurz zur Vorgeschichte, die Produktionsfirma ist an denn DAAD heran getreten, weil sie für einige Szenen Deutsche brauchten, die den denn deutschen Soldaten ihre Stimme leihen. Und weil der Matze einige der Zivis kennt und die nicht genug waren, waren wir mit im Boot

Treffpunkt war an einer Metrostation im Westen Petersburgs, von dort ging es per Shuttleservice irgendwohin. An dieser Stelle kamen die ersten bedenken, was das wohl für nen Film ist.. wurden irgendwo hingefahren. Das Tonstudio war dann in einer, von außen „ganz normaler“ wirkender Wohnung untergebracht. Doch war diese Wohnung mit allerhand Technik voll gepackt.
Die Crew war sehr nett und es ging sofort los mit der Arbeit. Nebenher gab es immer einiges zu essen und zu trinken.
Der Film, eine Geschichte über Schicksale bei der Blocke durch die deutsche Wehrmacht von Leningrad ( so hieß Petersburg während es Krieges ) – so heiß dann auch der Film:
Leningrad
Wir wurden dann einzeln ins „Tonstudio“ gebeten und mussten dann los grölen… nen riesen Spaß
„Auf sie!! Attacke!! Macht Sie nieder!! (am häufigsten genannt worden) Fürs Vaterland!!!“ und so weiter. Generell waren es Massenszenen, doch wurden wir auch zu kurzen Einzelszenen gebeten.
Im Januar soll der Film hier ins Kino kommen. Anscheinend haben auch ein paar bekannte deutsche und amerikanische Schauspieler mitgespielt (einer aus „Der Untergang“ und einer aus „Good bye Lenin“) aber ich kenn mich da net so wirklich aus.
Alles in allem hat es sehr viel Spaß gemacht und Kohle gab es dann auch noch;)

Hier noch einige Bilder ausm Studio



durch drücken des Knopfs konnte man Kommoandos in den sonst total abgedichteten Raum geben

Radek im Einsatz

kurzes Päuschen nach der harten Arbeit;)

Radek konnte es nicht lassen, und musste unbedingt an allen Knöpfen rumdrehen

für diese Spielerein vom Radek, gabs direkt ma den "buzzzzer":)

die "Stimmen" von morgen?!?!;)

Die ganze Crew

einer meiner Einsätze am Mic





mattias war fix und fertig von der Arbeit;)